Durch die Anforderungen der PPWR wird ein Mindestmaß an Recyclingfähigkeit ab 2030 erstmalig EU-weit zwingend erforderlich. Die genaue Definition dazu soll ein delegierter Rechtsakt bis 2028 liefern. Anhand einiger Entwicklungen wird jedoch bereits jetzt deutlich, dass polyolefin-basierte Verbundfolien zukünftig anders bewertet werden. Nachfolgend finden Sie die Erläuterungen dazu.
Letzte Aktualisierung: 02. Juni 2025
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Gemäß PPWR sollen Kunststoffrezyklate zukünftig "im großen Stil" ("at scale") wieder eingesetzt werden. Dafür ist es erforderlich, dass sich ihre Qualität im Hinblick auf die Anforderungen der nachgelagerten Prozesse verbessert. Bei den sogenannten Referenzanwendungen handelt es sich um die folgende Zuordnung von Rezyklaten und Herstellungsverfahren:
Die Vorgaben für Recyclingfähigkeit werden ab 2035 um das Kriterium "recycled at scale" (Artikel 6 Absatz 2 PPWR) erweitert. Damit gelten Materialien nur noch dann als recyclingfähig, wenn sie in dem jeweiligen Mitgliedsstaat auch im großen Maßstab (zu mindestens 55 %) recycelt werden. Dafür müssen die Rezyklatqualitäten die notwendigen Verarbeitungseigenschaften für die jeweiligen Anlagen erfüllen.
Mit der Version 6.1 (erschienen am 14.03.25) bewertet der CHI Recyclability Standard PP in PE-flex jetzt als KAT2 Störstoff. Bislang wurden die PP-Anteile hier zu 25 % abgezogen. Mit der Neubewertung wird der PP-Anteil vollständig in Abzug gebracht. Diese Anpassung ist auf die Referenzanwendung Blasfolie für den PE-flex Abfallstrom zurück zuführen.
Der delegierte Rechtsakt zur Recyclingfähigkeit soll nach Artikel 6 Absatz 4 PPWR "unter Berücksichtigung der von europäischen Normungsorganisationen entwickelten Normen" ausgestaltet werden. Als Grundlage dafür soll auch die EN 18120 zum Einsatz kommen. Sie wird derzeit über die entsprechenden Gremien finalisiert. Darin finden sich ebenfalls Verfahrensbeschreibungen, mit denen die Kompatibilität von Rezyklaten für die nachgelagerten Prozesse sichergestellt werden soll.
Seit recyclingfähige Verpackungen stärker nachgefragt werden, ist der Einsatz von PE- oder PP-basierten Verbunden das erklärte Ziel. Für etliche Anwendungen wurden so bereits etliche Lösungen erfolgreich im Markt etabliert.
PO-basierte Materialien bieten jedoch in Puncto Abpackperformance entscheidende Vorteile:
Trotz dieser Herausforderungen haben wir passende Lösungen dazu im Portfolio.